Gasthaus Linde & Linde

So sieht der neu aufgemauerte und mit einer Glasabdeckung versehene Brunnen jetzt aus.

Eine alte Zeichnung von Martin Wilhelm zeigt, wie der Bereich um das alte
Gasthaus ausgesehen haben könnte.

Synagogen wurden auch „Schule“ genannt, daher der Titel „Am Schulhof 1865″ Der auf dem Bild noch vorhandene Bogen wurde 1866 eingerissen.

2009 wurde die Linde von Göttinger Studenten mit einem neuen, baumschonenden Verfahren auf Bruch- und Verkehrssicherheit untersucht. Es wurden rund um den Baumstamm Sensoren angebracht, die mit Hilfe einer speziellen Computer-Software ein Bild erzeugen, welches die Holzeigenschaften des Stammquerschnittes farblich wiedergibt. Damit erhält man einen Einblick in den Stamm ohne ihn zu verletzen. Das so entstandene Bild gibt den Fachleuten Aufschluss darüber wie viel Feuchtigkeit und eventuelle Schäden der Baum aufweist. Die Messungen haben ergeben, dass die Linde absolut trockenes Kernholz besitzt und somit noch viele Jahre älter werden kann.

Geschichte zur Lindenpflanzung
Auszug aus dem Protokoll zur Lindenpflanzung am 12. IV. 1929

„Nachdem unser I. Kassier Martin Wilhelm von irgend einer Seite von der Anpflanzung erfahren hatte eilte er so rasch als möglich zur Stelle um auch seine Arbeitskraft im Dienste der guten Sache zu stellen, jedoch er kam als die Arbeit bereits fertiggestellt war und es verdrieste Ihm daß er
nicht mehr mithelfen konnte. Um doch seine Arbeitskraft an der Anpflanzung mit einzuflechten, packte er doch noch im letzten Augenblick einen Eimer und holte an dem nebenstehenden Brunnen Wasser und goß demselben auf {…} um so dem Baum einzuschwemmen und dessen Wachstum zu fördern. Nachdem die Arbeiten fertiggestellt waren begaben sich alle Mitbeteiligen in der, der Linde am nächsten gelegenen Rest. Wiesen und begossen dann ihre Kehlen welche durch die Arbeiten etwas trocken geworden sind. Erwähnen mögte ich noch daß unser 2 te Vorstand Edmund Hupp an dieser Feier nicht fehlen wollte. Er kam noch im letzten Augenblick als alle oben genannten sich in der Rest. Wiesen befanden um so noch in letzter Stunde einen kleinen Anteil zu erhalten und so schloß diese Feier gegen 9.30 abends. „Freitag, den 12.4. 1929 abends wurde die Dorflinde (Tilia cordata), welche von der Firma Müllerklein in Karlstadt geliefert wurde unter Leitung des bewährten Obstbaumzüchters und Gemeindekassierers Karl Wiesen gepflanzt. Von mehr als Hundert Zuschauern umringt beteiligten sich von der Vorstandschaft mit Pickel und Schaufel handierend I. Vorstand und II. Bürgermeister Herrmann Spiegel, Karl Wilhelm I. Schriftführer und Mitglied Johann Ehrbar. Letzterer grub sogar vormittags die Baumgrube aus. Am nächsten Tage schon stand auch das von Schlossermeister Anton Hupp angefertigte Schutzgitter um den Baum um so die Linde von jeder Ihr drohenden Gefahr zu schützen.“